Samstag, 31. Dezember 2016

W544II-III: Zurück in Bonn – zum Wiedersehen gleich Hallenfußballturniere mit Platzsturm und vier Mal wiederholtem Strafstoß

33. Dortmunder Hallenstadtmeisterschaften, Vorrunde Gr. 1 u. 2 Sporthalle Nette
- Datum: Donnerstag, 29. Dezember 2016 – Beginn: 17.30
- Wettbewerb: Hallenfußballturnier für Amateurteams aus dem Kreis Dortmund (Bezirksliga, Kreisliga A und B; 7.-9. Liga)
- Ergebnisse: Gr. 1; Brambauer-Lünen 2:7 TuS Bövinghausen, Brambauer-Lünen 10:0 SV Westrich, TuS Bövinghausen 8:1 SV Westrich, Gr. 2; Husen-Kurl 1:1 Urania Lütgendortmund, Husen-Kurl 4:2 Osmanlıspor, Urania Lütgendortmund 3:0/Abbr. Osmanlıspor, Entscheidunsspiel: Brambauer-Lünen 4:2 Husen-Kurl
- Austragungsort: Sporthalle Nette (Kap. 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: bis zu ca. 530
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Echtes NRW-Hallenturnier)

33. Dortmunder Hallenstadtmeisterschaften, Vorrunde Gr. 3 u. 4 Sporthalle Wellinghofen
- Datum: Freitag, 30. Dezember 2016 – Beginn: 17.30
- Wettbewerb: Hallenfußballturnier für Amateurteams aus dem Kreis Dortmund (Verbandsliga, Bezirksliga, Kreisliga A und B; 5. und 7.-9. Liga)
- Ergebnisse: Gr. 3; VfL Schwerte 4:0 SpVg Berghofen, FC Wellinghofen 0:6 VfL Schwerte, SpVg Berghofen 1:3 FC Wellinghofen, Gr. 4; Westfalia Wickede 2:1 TuS Holzen-Sommerberg, Westfalia Wickede 8:0 Sportfreunde Sölderholz, TuS Holzen-Sommerberg 2:1 Sportfreunde Sölderholz; Entscheidunsspiel: TuS Holzen-Sommerberg 7:5(8m) FC Wellinghofen
- Austragungsort: Sporthalle Wellinghofen (Kap. 2.000, davon 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.300
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Das über weite Strecken enttäuschende Niveau wurde vom packenden Entscheidungsspiel erheblich wettgemacht) Sporthalle Nette Photos with English Commentary:
a) Indoor Football: Round 1, Day 1 in Nette and Day 2 in Wellinghofen
b) Dortmund: Sightseeing Town Centre, Estates, Palaces and Castle Ruin Hohensyburg

Beruflich bin ich nun doch wieder in NRW, genauer gesagt: wieder in Bonn. Beschissenstes Bundesland – beste Jobs...

Der Umzug gestaltete sich nicht weiter schwierig, das Auto am 28.12. morgens vollgepackt und los über Landstraßen und Autobahnen nach Bonn-Geislar, wo ich ein großes Zimmer zur Untermiete auf Anhieb bekam.

Durch die Zwischenjahrszeit war auch der Verkehr in NRW untypisch ruhig. Typisch war nur wieder die Niveaulosigkeit der Leute: später beim Hallenfußball – und schon gleich nach Hineinfahren in NRW und Umschalten auf 1Live, als da in einer Labersendung ein regimetreuer Aleppiner auf schlechtem Deutsch stammelte, dass wieder alles in Ordnung ist in „seiner“ Stadt. Nirgendwo, wie in den NRW-Medien, wurde auch so viel über das russische Gebaren gegenüber US-Diplomaten gelabert und so oft der Flugzeugabsturz vor Sotchi beweint, bei dem 92 Terroristen (Militärs) und Terrorhelfer (Militärchor, Journalisten/ Propagandisten, Mediziner für Militärkrankenhäuser) umkamen. Brambauer-Lünen 10:0 SV Westrich Nach Einräumen der Wohnung fand sich am letzten Donnerstag des Jahres 2016 die Zeit für einen Ausflug nach Dortmund. Erstmal durch die Innenstadt laufen: es gibt da immerhin zwischen den ganzen hässlichen Betonbauten vier halbwegs ansehnliche, aber innen nicht sonderlich schön gestaltete Kirchen. Weiter draußen, im Nordwesten, findet man die Nebengebäude (wie eine Kapelle) des abgerissenen Hauses Wischlingen, das ganz ansehnliche Haus Dellwig (komplett erhaltenes Wasserschloss im regionaltypischen Baustil) und das ebenfalls sehr gut erhaltene Wasserschloss Haus Bodelschwingh. Bei diesen Gebäuden merkte man übrigens: das Ruhrgebiet machte es richtig; bei Haus Bodelschwingh, dessen Innenhof nicht betreten werden darf, steht auf einem Schild, dass es eines der letzten noch in privater Hand befindlicher Schlösser im Ruhrgebiet ist – alle anderen sind zumindest in Teilen öffentlich zugänglich und in städtischer Nutzung oder in der Hand des Landes. Mal schauen, ob man die auf Haus Bodenschwingh nicht noch enteignen kann... Urania Lütgendortmund 3:0/abd. Osmanlıspor In der zu kleinen Sporthalle Nette (fünf Reihen Standardbänke) fanden sich über 500 Fans bei 5€ Eintritt zu einer der Vorrundengruppen der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft ein. Es wurde 5 gegen 5 auf Kleinfeldtore, 2x10 Minuten nach vereinfachten Futsalregeln, die hier dennoch fehl am Platze waren, gespielt. Das Spielniveau war sehr hoch, die Stimmung leider nur durch einen Fananhang stark – und der sollte dann auch noch über die Stränge schlagen.

Im ersten Spiel verlor Brambauer-Lünen (Bezirksliga) 2:7 gegen TuS Bövinghausen (Kreisliga A, eine Liga tiefer): eine dürftige erste Hälfte, dann ein Wahnsinns-Schlagabtausch mit überraschendem Ausgang und je einer Zeitstrafe gegen jedes Team.
Gruppe 2, Spiel 2 des Abends: Husen-Kurl (Bezirksliga) gegen Urania Lütgendortmund (Kreisliga A) – mit 1:1 torärmste und schwächste Partie des Abends, je zwei Hinausstellungen, immerhin ausgeglichen und spannend.
Brambauer-Lünen (Bezirksliga) 10:0 SV Westrich (Kreisliga B): der Klassentiefste wurde vorgeführt, bekam nichts auf die Reihe, hatte zwei Lattentreffer und wurde hinten dauernd ausgespielt. Deren Fans hinter mir laberten auch die ganze Zeit nur dämlich rum...
Husen-Kurl (Bezirksliga) gegen Osmanlıspor (Kreisliga A) – toller Bezirksligist; 5 Chancen in 20 Minuten, macht 4 rein nachdem er gegen klassentieferen (Abstiegskandidat) 0-2 in Rückstand geriet. 4:2 also am Ende. Starke Stimmung durch den türkisch-deutschen Anhang – das gefiel den Spießern von Westrich zwar nicht, aber wenn die nichts zum Meckern gehabt hätten, wäre ja schlimm gewesen...
TuS Bövinghausen (Kreisliga A) 8:1 SV Westrich (Kreisliga B): wieder ganz schwach von Westrich, hier mal ein ganz gut gemachter Ehrentreffer, aber Bövinghausen war mehr als eine Klasse besser
Urania Lütgendortmund (Bezirksliga) vs. Osmanlıspor (Kreisliga A). Geilste Partie des Abends! Durch Urania enorm hohes Niveau. Die Osmanen versuchen gegenzuhalten, doch kassieren erst zwei Knallertore aus teils mehr als 10 Metern und dann beim Stand von 2:0, klärt ein Verteidiger den Ball sehr grenzwertig, wodurch der Urania-Stürmer über den Osmanen-Keeper (der einzige Deutsche ohne türkische Wurzeln im Team) fällt. Achtmeter und Platzsturm mehrerer Fans der Osmanen. Nachdem sich die Pöbeleien beruhigt hatten, verwandelte ein Urania-Spieler sicher zum 3:0. Der Torwart schießt die Pille weg, trifft den Schiri im Nacken und sieht rot. Als ob der mit Absicht den Ball so genau zielen könnte... Nun rasten Osmanlı-Fans, ein Betreuer und der Torwart aus. Nach meinen Erfahrungen sind so Asoziale bei Hallenturnieren ja oft Spieler der Zweiten Mannschaft, aber in jedem Fall waren so 15 Leute auf der Platte, die da nicht hingehörten... Hitzige Diskussionen und irgendwann bequemt sich, als sich alles beruhigt hatte, die Turnierleitung das Spiel als 3:0-Wertung durchzugeben. Als nun erneut gut 20 Osmanlı-Fans das Feld betraten, griff der Vereinschef zum Mikro und forderte auf Türkisch und Deutsch auf, sich mal zusammenzureißen und nach Hause zu gehen – er fürchte um die türkisch-deutsche Freundschaft. Origineller Typ – er sollte aber mal überlegen, auf wie viele kaputte Asis er verzichten kann im Verein... Schon bevor er nett redete, machte ein Video bei Sport in Dortmund/ Facebook die Runde, das wohl einer von den Spasten aus Westrich mit seinem Smartphone aufgenommen hatte und jetzt als „Schlägerei beim Hallenturnier“ hypte. Peinlich auch dieser Zeitungsartikel vom Praktikanten der Ruhrnachrichten...  Wie auch immer – das ist Fußball in NRW; so will ich das hier sehen!
Das Entscheidungsspiel um den dritten Zwischenrundenteilnehmer im Januar stand dann noch aus: Brambauer-Lünen (Bezirksliga) setzte sich 4:2 gegen Husen-Kurl (Bezirksliga) durch. Unter anderem gab es einen Fernschuss vom Torwart über den anderen zu einem Treffer zu sehen. Auch hier ein Platzverweis: angeblich grobes Foul von einem Husaren Karl – dafür wurden aber teilweise zwei-Minuten-würdige Fouls durchgehen gelassen... Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft, Vorrunde 3+4 Wellinghofen Am Freitag machte ich noch mal dasselbe, nur statt im Nordwesten im Südosten Dortmunds. Erstmal zur Hohensyburg, der besten Sehenswürdigkeit Dortmunds. Um die Burgruine kostenlos zu besichtigen, muss man an der stillgelegten Minigolfanlage parken – vorm Kasino kostet es was...

Ich schaute mir noch das Vorgebäude einer Wasserburg in der Brücherhofstraße, die Hörder Burg (Schloss jüngeren Datums am zugebauten Phoenix-See), das Hundertwasserhaus (nachgemacht, kein Original und bei weitem nicht das Niveau von Magdeburg), das alte Rathaus und die gut erhaltene, regionaltypische Wasserburg in Aplerbeck, sowie die Kommende an der Kirche von Brackel an. Neben der Kommende befindet sich auch ein empfehlenswerter Asia-Imbiss. Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft, Vorrunde 3+4 Wellinghofen Der heutige Spielort einer weiteren Zwischenrundengruppe war die Sporthalle Wellinghofen, die sehr groß ist: 16 Reihen Sitzbänke, hinter den ersten sechs eine Barriere, dann eine weitere Barriere hinter den mittleren zehn Bänken und dahinter noch sechs Reihen Stehplätze. Die Halle hat eine tolle Balkenkonstruktion an der Decke.

Es waren weit über 1.000 Zuschauer da – Stimmung gab es leider nur durch Berghofen und Wellinghofen, bei letzteren war aber eine deutliche Teilung in begeisterte Kinder und Eltern unten und besoffene Asis von der Reservemannschaft oben zu sehen. Nur am pöbeln, die Spacken! „Eure Eltern fahrn zu S04“ ist ja originell, aber sonst dauernd „Schwuler SVB[erghofen]“ usw. statt die eigene Truppe anzufeuern... Wegen einem der Asis gab es auch noch eine kurze Keilerei auf der Tribüne – wahrscheinlich hat ihm einer den Witz erzählt: „Klein Kevin wird in der Schule von der Lehrerin gefragt, was denn sein Vater arbeitet. Er antwortet: ,Der ist Go-Go-Tänzer in ner Schwulenbar‘. Die Lehrerin schockiert, fragt nach dem Unterricht: ,Stimmt das mit deinem Vater wirklich, Kevin‘. Er meint: ,Ne... aber mir war zu peinlich zu sagen, dass er Fußballprofi bei Borussia Dortmund ist...‘

Das erste Spiel fand zwischen dem VfL Schwerte (Bezirksliga) und der SpVg Berghofen (Kreisliga A) statt und endete unspektakulär 4:0.
Auch Spiel Nummer 2, Westfalia Wickede (Verbandsliga) gegen TuS Holzen-Sommerberg (Kreisliga A), was eng mit 2:1 endete, war nicht sonderlich sehenswert.
Etwas besser war das dritte Spiel, in dem der FC Wellinghofen (Kreisliga B) 0:6 vom VfL Schwerte (Bezirksliga) abgeschossen wurde.
Westfalia Wickede (Verbandsliga) schoss mit einem 8:0 Sportfreunde Sölderholz (Kreisliga B) ab. In der zweiten Hälfte hatten sie das zweistellig machen müssen.
Dann der Knaller stimmungsmäßig zwischen SpVg Berghofen (Kreisliga A) und FC Wellinghofen (Kreisliga B). Die quasi-Gastgeber hatten mit 1:3 die Nase vorn.
TuS Holzen-Sommerberg (Kreisliga A) folgte dann Wellinghofen ins Play-off, da sie die Sportfreunde Sölderholz (Kreisliga B) mit 2:1 in einem mäßigen Kick besiegten.

Das Entscheidungsspiel war dann das beste des Abends: TuS Holzen-Sommerberg (Kreisliga A) gegen FC Wellinghofen (Kreisliga B). Schnell steht es 2:0 für Holzen, dann ebenso schnell 2:2. In der zweiten Halbzeit fallen keine Tore mehr, also gibt es 8m-Schießen: 1-0 Holzen, 1-1, 2-1, 2-2. Der dritte Schütze von Holzen verschießt (gehalten) – aber angeblich zu früh bewegt. Versuch 2: getroffen, aber angeblich wieder Regelverstoß. Versuch 3: gehalten, aber wieder was vom Schiri gesehen. Nun erwartungsgemäß ein Platzsturm einiger besoffener Wellinghofer. Als der vierte Elfmeter wieder verwandelt wird und er diesmal zählt, gibt es wieder Tumulte. Dann 3-3, 4-3, verschossen von Wellinghofen und schließlich das 5-3. Der Jubel der Holzener geht im Pöbeln der Wellinghofer unter...
Das Turnier war für die Stadtmeisterschaft Dortmund recht schwach, aber das Entscheidungsspiel riss noch mal alles raus! Dortmund Statistik:
- Grounds: 1.818 (1; diese Saison: 139 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.920 (1; diese Saison: 180)
- Tourkilometer: 510 (270+240 Auto)
- Saisonkilometer: 34.930 (32.760 Auto, davon 650 Mietwagen/ 1.210 Fahrrad/ 370 Schiff, Fähre / 290 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 56 [letzte Serie: 2, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 544 Wochen.

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